Frischzellenkur für’s Training

Verfasst von am 20. Januar 2018 in Allgemein

Die guten Wünsche und Vorhaben für ein neues Jahr sind vielfältig und doch so wiederkehrend: mehr Sport, bewusster ernähren, ein neues berufliches Ziel verfolgen….
Wie wäre es in diesem Jahr mit einer Frischzellenkur für Ihr Training?

Frische, die dazu führt, dass
– Ihre Teilnehmer durchgängig aufmerksamer sind,
– sie gut gelaunt vor Ihnen sitzen,
– der Lernerfolg sichtbar ist und
– Ihnen selbst das Trainieren mehr Spaß macht.

Wie ist das erreichbar?

Die Hirnforschung hat in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte gemacht. Ihre Erkenntnisse didaktisch zu berücksichtigen, eröffnet Wege zum nachhaltigen Lernen.
So ist…

• Unser Gehirn ein Meister der Selbstorganisation. Es verarbeitet Informationen auf der Grundlage bereits vorhandener Wissensbestände, schafft selbst Ordnung bzw. bildet nach vielen Beispielen die Regel selbst.

• Unser Gehirn ist plastisch. Seine Entwicklung ist nutzungsabhängig.
Um etwas perfekt zu beherrschen, müssen wir rund 10 000 Übungsstunden investieren. Lernen ist also die Verbindung von Zeit und Wiederholung.

• Lernen und Behalten sind auf Musterentwicklung und Sinnstiftung angewiesen. Alle Wahrnehmungen werden nach Bedeutungsgehalt und Neuigkeitswert gefiltert und mit den bestehenden Wahrnehmungen abgeglichen. Dadurch entstehen immer stabilere Muster und Verbindungen.

• Beim Lernen sind die präfrontalen Gehirnteile, das limbische System und das periphere Nervensystem untrennbar verbunden. Das limbische System ist für die Gefühlswelt zuständig und für das Erinnern und Abspeichern von Informationen bedeutend. Emotionen steigern die Erinnerungsleistung.

• Unser Gehirn braucht für eine gute Aufnahmefähigkeit ein mittleres Erregungsniveau, also leicht erhöhten Puls. Durch Überraschendes, Neues, Ungelöstes wird der Hippocampus angeregt, der mit der Ausschüttung von Dopamin reagiert. So wird emotionale Betroffenheit und Motivation erzeugt.

• Unser Gehirn verarbeitet Informationen nicht eindimensional, es sorgt immer wieder für Vernetzung. Je mehr Angebote es erhält, umso mehr Verbindungen kann es herstellen.

• Kognitive und emotive Entwicklungsprozesse sind auf Bewegung angewiesen.

Welche Konsequenzen ergeben sich fürs Training?

Planen Sie ihr didaktisches Vorgehen b.e.w.u.s.s.t., d.h. sorgen Sie für

B – Bewegung: Verbinden Sie das Denkens mit Bewegung. Das geschieht z.B. durch Bodenanker, Aufstellungen, Aktivierungs-übungen, Spaziergänge usw.

E – Emotionen: Emotionale Beteiligung erreichen Sie durch Berichten von
persönlichen Erlebnissen, Arbeit mit Bildern, Gegen-ständen, Musik, Humor, angenehme Lernumgebung, Wettbewerbe, erlebnispädagogische Übungen und durch den face-to-face-Austausch.

W – Wiederholung: Diese sollte abwechslungsreich, kontextvariierend, auch spielerisch sein. Die erste Wiederholung sollte möglichst nach 24 Stunden erfolgen. Binden Sie das Vorwissen der Teilnehmer ein und sichern Sie die Anschlussfähigkeit des Neuen.

U – Ungewöhnlich: Gestalten Sie Ihr Training angemessen ungewöhnlich. Sorgen Sie bewusst auch für „Brüche“, für Überraschungen. Das erhöht die Wahrnehmung und Erinnerungsleistung.

S – Sinngebung: Wissensbestände, die keinen Anwendungsbezug haben, repräsentieren sogenanntes „träges Wissen“, also auswendig gelerntes Faktenwissen. Es kann zwar durch häufiges Wiederholen gespeichert werden; da es aber nur z.B. für die Prüfung gelernt worden ist, bleibt es funktionslos.
Also: Nutzen bewusst machen, Übertragen des Gelernten auf Alltagssituationen, Anwenden in variierenden Kontexten und in neuen Handlungssituationen, in denen sich das Gelernte als nützlich erweist, Sachverhalte strukturieren: „Skelett“ vor Detail, Bezugsrahmen wählen und visualisieren

S – Struktur: Trainingsaufbau nach B.R.I.T.T.A – Phasen, die dem Lernprozess folgen. Nutzen Sie einen
Bezugsrahmen zur Visualisierung und Orientierung.

T – ypenabhängig: Berücksichtigen Sie durch eine gut durchdachte methodische Abwechslung alle Persönlichkeits-, Lern- bzw. Intelligenztypen. Differenzieren Sie im Tempo, Anspruch und Arbeitsweise. Sorgen Sie für Wahlmöglichkeiten bezüglich Inhalt und Methode und ermöglichen Sie selbst gesteuertes Lernen.

Wo erfahre ich dazu mehr?

In unseren Train-the-Trainer – Angeboten für Unternehmen, die wir dem Bedarf Ihrer Zielgruppe anpassen.

In unserer modularen Ausbildung zum „Business-Trainer“, die am 25. April 2015 mit einem 18. Kurs startet.

In einem Impulsabend „Pimp my training“ am 28.01.2015 von 19 Uhr bis 21:30 erfahren Sie, wie Sie Ihr Training mit kleinen wirksamen Interventionen erfrischen.

-Angelika Schurig